Die Borke der Stieleiche (Quercus robur) enthält neben reichlich Kalzium, welches vor Pilzwachstum schützt, auch Gerbsäure, die insektizid wirkt.
Die Gewinnung der äußeren Eichenborke und -rinde erfolgt Mitte August bis September von einer über 30 jährigen (Stammdurchmesser 30 – 50 cm), lebenden Stieleiche mittels Ziehmesser, Holzraspel oder ähnlichem. Weiterhin wird ein als Hülle benötigter frischer Schädel eines Wiederkäuers, in der Regel eines Hausrindes, zur Entfernung der Fell- / Fleischreste im Kompost oder im angefeuchteten Sägemehl vergraben. Das Aufhängen eines solchen Schädels ist verboten!
Die Eichenrinde wird in die Hirnhöhle des Schädels eingefüllt und mit Lehm verschlossen. Der Schädel wird bis zum Frühjahr an einer feuchten, sumpfigen, mit verrottendem Pflanzenschlamm durchsetzten Stelle vergraben. Außerdem sollte dieser Ort ständig von (Regen-)Wasser durchflossen werden. Hier empfiehlt es sich eine künstliche Eingrabungsstelle zu schaffen. Suchen sie dazu einen separaten Bereich, idealerweise eine nicht öffentliche, nur speziell für diesen Zweck angelegte Stelle aus. Details zum Anlegen einer solchen künstlichen Stelle entnehmen sie dem Arbeitsheft Nr. 1 – Anleitung zur Herstellung der Biologisch-Dynamischen Präparate. Ende März /Anfang April wird der Schädel aus dem Schlamm ausgegraben, die Eichenrinde aus der Hirnhöhle genommen, angetrocknet und wie die anderen Präparate aufbewahrt.
Die Biodynamischen Kompostpräparate werden in kleinsten Mengen in den Dünger oder Kompost eingebracht. Von hier aus entfalten sie Ihre Wirkung auf den gesamten Komposthaufen. Die Umsetzungsvorgänge in den organischen Düngern werden durch die Präparate angeregt. Die stärkere Belebung der Böden durch präparierten Dünger wird an einigen Merkmalen messbar, z.B. Erhöhung des Humusgehaltes oder Enzymaktivitäten sowie intensiveres Wurzelwachstum. Beispiele für eine bessere Produktqualität durch die Präparate sind geringere Lagerungsverluste, reduzierte Nitratgehalte sowie höhere Zucker- und Vitamingehalte.